Presse Statement: Nadia's Initiative fordert die deutsche Regierung auf, die Abschiebung von jesidischen Flüchtlingen zu stoppen.

Presse Statement

20 Oktober 2023

Nadia's Initiative ist tief besorgt über die jüngsten Abschiebungen von Jesiden aus Deutschland.

Die Bundesregierung hat den 2014 vom IS durchgeführten Genozid an den Jesiden im Irak offiziell anerkannt. Dass jetzt ihre Entscheidung erfolgt, Flüchtlinge und Asylsuchende abzuschieben, ist daher besonders erschütternd.

Wir fordern die deutsche Regierung auf, die Abschiebung von Jesiden unverzüglich zu stoppen und denjenigen, die im Land Zuflucht suchen, Asyl zu gewähren.

Die jesidische Gemeinschaft hat sowohl während des Genozids als auch danach unermessliches Leid ertragen müssen. Viele Flüchtlinge sind Überlebende von Versklavung und konfliktbedingter sexueller Gewalt.

Deutschland ist seit vielen Jahren ein treuer Freund unserer traumatisierten Gemeinschaft, bietet Schutz und geht gerichtlich gegen IS-Kämpfer und Unterstützer vor.

Jesiden jetzt abzuschieben, Familien zu trennen und Vertriebene zurück in ein Land zu zwingen, in dem sie sich unsicher fühlen, ist weder gerecht noch mitfühlend. Es widerspricht der Haltung, die Deutschland bisher eingenommen hat.

Nadia Murad, selbst eine jesidische Überlebende und Friedensnobelpreisträgerin, hat in den letzten Monaten Gespräche mit Vertretern des deutschen Staates geführt, um die schreckliche Lage der Jesiden im Irak zu schildern.

***************************

ENGLISH:

Press Statement

Nadia’s Initiative calls on German Government to halt deportation of Yazidi refugees.

Nadia’s Initiative is deeply concerned about the recent deportations of some Yazidis from Germany.

The federal government’s decision to deport refugees and asylum seekers is particularly troubling as it comes soon after the country officially recognised as genocide, the murder of and enslavement of Yazidis by ISIS in Iraq in 2014.

We call upon the German government to immediately halt the deportation of Yazidis and to grant asylum to those seeking refuge in the country.

The Yazidi community has endured immense suffering, both during the genocide and in the aftermath. Many refugees are also survivors of enslavement and conflict related sexual violence.

For many years Germany has been a steadfast friend to our traumatized community, offering shelter and taking judicial action against ISIS militants and supporters.

Deporting Yazidis now, breaking up families and forcing displaced people back to a country in which they feel unsafe, is neither just, nor compassionate. It contradicts the stance Germany has taken thus far.

Nadia Murad, a Yazidi survivor herself and Nobel Peace Laureate has been in dialogue with German officials in recent months and has conveyed the dire situation Yazidis face in Iraq.

Brandon Jacobsen